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Die Vielfalt der Pilze

Verlockungen in der Nebensaison Offene Türen: Verein für Pilzkunde Fricktal

Mit dem rasanten Wachstum von Pilzen können sie nicht mithalten. Und doch ist der Verein für Pilzkunde Fricktal bestrebt, den eigenen Mitgliederbestand aufstocken zu können.

Ronny Wittenwiler


FRICKTAL. Schön. Giftig. Ganz schön giftig. So sind sie nun mal. Und natür­lich gibt es auch die Guten, die Altbe­kannten, sie werden im wahrsten Sinne des Wortes in die Pfanne gehau­en, um dann als Hochgenuss serviert zu werden.
Pilze faszinieren den Menschen, und so manch einer begibt sich auf Streifzug durch hiesige Wälder, auf der Suche nach dem kulinarischen Glück. Einige von ihnen gehören zum Verein für Pilzkunde Fricktal, aber längst nicht alle, und vor allem eines fehlt dem Verein: Nachwuchs. «Wir zählen derzeit 77 Mitglieder», sagt Monica Rümbeli. Und sie sagt auch: «Tendenz eher rückläufig.» Im 2017 übernahm die 66-Jährige aus Frick das Präsidium, derzeit besteht der Vereinsvorstand aus vier Mitglie­dern.


Szenenwechsel
Oben im Saal vom Restaurant Wart­eck in Möhlin. Hier treffen sich die Mitglieder von Juli bis Novem­ber jeweils mittwochs zum Pilzbe­stimmungsabend. Heute, an diesem Dienstagabend allerdings, lauschen sie einem Referat. Ein Rosenroter Schmierling glänzt von der Leinwand. Bald auch ein Erdritterling. Und ein Tigerritterling. Geht ja noch. Köpf­chenschimmel? Nie gehört. Zinnober­rotes Pustelpilzchen. Knopfuecher­chen. Sachen gibt's. Tief ein in die Welt der Pilze taucht an diesem Abend Björn Wergen. «Die Vielfalt der Pilze - eine Hommage an die Natur», lautet sein Vortrag, bisweilen mit einem et­was gar wissenschaftlichen Touch ausgestattet, aber mit Bildern, die sich sehen lassen. Makroaufnahmen von Pilzen mit formvollendeten Struktu­ren, die von der Genialität der Natur zeugen. Beeindruckend schöne Farb­töne. In der Tat: Es war eine bildhaf­te Hommage an die Natur.

 

Von Gleichgesinnten lernen
«Wir haben uns gedacht, wir versu­chen mal etwas Neues», sagt Monica Rümbeli zur NFZ, nach dem Vortrag von Gastreferent Björn Wergen. Die Leidenschaft und Faszination für die Welt der Pilze den Menschen beliebt machen - das möchte der Fricktaler Verein. Ein weiterer öffentlicher Vor­trag ist bereits geplant, am 18. April, gleicher Ort, gleiche Zeit, und man hofft, vielleicht den einen oder anderen Interessierten als neues Mitglied für den Verein zu gewinnen. Für Rümbeli selber ist klar: «Mich faszinieren Viel­falt und Schönheit der Pilze, und nicht zuletzt haben sie einen kulinarischen Reiz.» Sie spricht davon, dass das Pilze sammeln sich grosser Beliebt­heit erfreut, doch allein mit einer App oder einem Buch sei es nicht getan. Im Verein lerne man Pilze be­stimmen. Im Austausch mit Gleichge­sinnten.

 

Der vom Verein für Pilzkunde Fricktal am Dienstag engagierte Refe­rent Björn Wergen ist seit 2015 Leiter der Schwarzwälder Pilzlehrschau, ein versierter Kenner der Materie. Einer, der sich auch wissenschaftlich damit auseinandersetzt. Einen solchen Anspruch an möglichen Vereinsnach­wuchs stellen zu wollen, davon ist Monica Rümbeli, meilenweit entfernt. «Wer die Natur mag, ist bei uns willkommen, egal welchen Kenntnisstand er hat.» Übrigens: Auch einfach mal reinschnuppern ist erlaubt.

 

Weitere Infos und Kontakt für Interessierte:

Monica Rümbeli, Präsidentin Verein für Pilzkunde Fricktal, 062 871 33 46

 

Foto: Ronny Wittenwiler


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